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Der Postbote bzw. Postbedienstete Kalle, 35 Jahre, hat den Verlust seiner über alles geliebten Schwester Edda zu verkraften. Edda, von Geburt an Epileptikerin, ist während einer ihrer Anfälle verstorben. Für Kalle ist das ein entscheidender Schicksalsschlag. Er wird damit nicht fertig, obwohl er alles versucht, etwas dagegen zu unternehmen und mit seinem Schmerz umzugehen. Ein erster wesentlicher Schritt ist, dass er wenige Wochen nach dem Tod seiner Schwester die Beziehung zu seiner großen Liebe Annkatrin beendet, obwohl er sie immer noch liebt; er weiß nicht –  ebenso wenig wie auch sie –, warum er das gemacht hat, zumal er selbst daran wahnsinnig leidet und auch damit nicht fertig wird.

   Nachdem Kalle an einer Gesichtlähmung erkrankt, tritt Eddas Freund Hademar vom Landufer, von Kalle jedoch seit jeher liebevoll Doderer genannt, ins Geschehen ein. Doderer ist von Beruf Arzt, verbindet seine Medizin aber aus persönlichen Gründen, aufgrund eines grundlegenden Berufsethos’, stets mit der Psychoanalyse. Dies ist der Hintergrund von Doderers Diagnose bezüglich Kalles Gesichtslähmung, die für Doderer äußerliches Zeichen einer Lebenslähmung ist. Denn Kalle hat sich nach Eddas Tod ein alles umfassendes Liebesverbot auferlegt, von dem er selber nichts ahnte. Nach Doderers Diagnose kommt er dann zu dem Schluss, dass man ohne Liebe nicht leben könne; Kalle empfindet sich nicht mehr für wert, zu lieben..

   

   Der Roman ist aus Perspektive von Kalles bestem Freund verfasst, der am Neujahrsmorgen, im Garten vor ihrer gemeinsamen Hütte sitzend und über Kalles Leben nachdenkend, auf ihn vergeblich wartet. Als er Kalles Abschiedszettel gelesen hat, weiß er, dass das Warten zwecklos ist: Kalle hat Selbstmord begangen.